Verbrannte
Erde
Entsiedlung
Im Frühjahr 1940 nahm die Deutsche Luftwaffe Teile des Weinsbergerwaldes in Besitz. Es wurde ein Schulungs- und Bombenabwurfplatz eingerichtet. Abgeworfen wurden Übungsbomben aus Beton.
Das Gebiet in einem Umkreis von drei Kilometern rund um den Hummelberg wurde zum Sperrgebiet erklärt, die Bewohner ausgesiedelt. Davon betroffen waren unter anderem auch die Siedlungen »In der Stift« [27], Königwald [15], Ödteich [9] und Berglucke [12].


Für die Vertriebenen wurde in Gutenbrunn eine neue Siedlung gebaut – ein Zeugnis nationalsozialistischer Vertreibungspolitik. Am Bau arbeiteten nicht nur einheimische
Unternehmen mit, sondern auch französische Kriegsgefangene, die im Forsthaus am Stifterteich [28] untergebracht waren. Im Sommer 1941 konnten die neuen Häuser von den bisher provisorisch untergebrachten Aussiedlern bezogen werden.
Am Ende des Krieges benutzten verschiedene Waffen-SS-Einheiten den Weinsbergerwald als Rückzugsgebiet oder versuchten, von hier in die spätere amerikanische Zone zu gelangen.
Dass die »Evakuierung« jüdischer Zwangsarbeiter Richtung Mauthausen durch das gleiche Gebiet stattfand, stellte sich als besonders verhängnisvoll heraus. Viele fielen den Mordkommandos der Waffen-SS zum Opfer.
