Es gilt Haltung zu bewahren bei Severin Groebners neuestem Programm „Überhaltung“, das er bei seiner letzten Vorpremiere im Truckerhaus in Gutenbrunn zeigte.
Der preisgekrönte Kabarettist (unter anderem Salzburger Stier und zuletzt Dieter Hildebrandt-Preis) nimmt das Publikum mit auf seine Reise, wenn er von der unerreichten Liebe zu Sumi, einer Auslandskorrespondentin, erzählt, für die er seit Kindertagen schwärmt. Sie taucht in immer anderen Krisenherden der Welt am Bildschirm auf und zieht zuletzt doch einen Rebellenführer als Vater ihres Kindes vor – zum Leidwesen von Groebner. Dieser lässt die derzeitige düstere Lage auf sich einwirken und bei verschiedenen Szenen bleibt den ZuschauerInnen dann doch das Lachen im Hals stecken. Überzeugend ist die Erklärung, wie selbst ein Wissenschaftler aus einem Dreieck eine weiche, runde Sache macht. Schließlich gibt es doch noch Hoffnung im Gemeinsamen, im Wir, oder ist das auch nur alles eine Illusion?
Ein kluges, lustiges, aber auch nachdenklich stimmendes Programm ist dem Kabarettisten hiermit gelungen. Severin Groebner versicherte den Verantwortlichen der Kulturinitiative Weinsbergerwald Erwin van Dijk und Gerald Fragner bei der Nachbesprechung in der gemütlichen Bar, dass er gerne wieder einen Auftritt im Truckerhaus einplant.